Montag, 25. Januar 2016

Wie handhabt man Hintergrundgeschichten in Serien?


Das Gesetz der Serie: Teil 5

Als Autor einer Serie hat man ein weiteres Problem, das Autoren von Romanen, die für sich stehen, nicht hat: Wie geht man mit der stetig wachsenden Hintergrundgeschichte um? 
Soll man als Autor davon ausgehen, dass die Leser Buch 1 und 2 der Serie ebenfalls gelesen haben? Oder sollen die einzelnen Bände der Serie auch für Leser funktionieren, die mitten drin einsteigen? 
Frischt man die Handlung wieder auf, indem man was vorher geschah noch einmal zusammenfasst, langweilt man vielleicht die Fans, die mit den Details vertraut sind und schnell in das neue Abenteuer einsteigen wollen, aber wenn man gar keine fürs Verständnis nötigen Informationen wiederholt, verwirrt man die Leser, die die Vorgänger-Bände zwar kennen, aber sich nicht mehr allzu gut daran erinnern können. 

Nicht vergessen: Als Autor ist man vertraut mit allen Details und Hintergründen, aber als Leser liegt vielleicht ein langer Zeitraum (manchmal Jahre) zwischen der Lektüre des letzten Bandes. Neueinsteiger und Wiedereinsteiger in die Serie sollten an die Hand genommen werden.

Wie macht man das am besten?

Es gibt mehrere Möglichkeiten. 

Zunächst einmal kann man eine tatsächliche Zusammenfassung „Was bisher geschah“ an den Anfang des Buches stellen. Diese sollte nach Möglichkeit nicht länger als 1-2 Seiten lang werden und sich auf die wichtigsten Höhepunkte und Informationen beschränken. Der Vorteil ist, dass Leser, die mit der Serie vertraut sind, diesen Abschnitt einfach überspringen können, der Nachteil ist, dass neue Leser sich von den geballten Informationen abgeschreckt fühlen könnten. Dennoch arbeiten viele langjährige SF und Fantasy-Serien mit so einer vorangestellten Zusammenfassung, und je nach Komplexität und Laufzeit der Serie kann eine solche Zusamenfassung unabdingbar sein.

Eine andere Möglichkeit ist die eines Prologes. Ein Prolog ist ja ein Vorwort und kann verschiedene Formen haben. So kann z.B. der Erzähler oder sogar der Autor einleitend ein paar Worte zur Erklärung sagen, aber ein Prolog kann auch Teil der Handlung sein, nur dass diese räumlich, zeitlich oder personal vom Rest der Handlung getrennt ist. So können in einem Prolog Figuren zu Wort kommen, die über der Handlung stehen (wie Götter o.ä.) oder die im weiteren Verlauf der Handlung nicht mehr vorkommen werden oder nur eine untergeordnete Rolle spielen werden. So ein Prolog kann z.B. ein Flashback oder Flashforward sein und dem Leser als ausgestaltete Szene Informationen über die zukünftige Handlung geben; es kann auch ein Brief, ein Zeitungsbericht oder ein Tagebucheintrag sein.

Oder zwei Figuren unterhalten sich in einem Dialog über das, was geschehen ist.

Welche Form man auch wählt, man sollte es immer vermeiden, einen sog. Infodump dem Leser zu servieren. Der Leser ist immer am Fortgang der Geschichte interessiert. Daher sollten ihm nur so viele Informationen wie unbedingt nötig und nur zu dem Zeitpunkt, an dem sie angebracht sind, serviert werden. Offene Fragen, was in der Vergangenheit passiert sein mag, erhöhen sogar die Spannung, daher reicht es, vorangegangene Ereignisse anzudeuten. (Und wenn der Leser wirklich so neugierig darauf ist, was vorher geschehen ist, dann soll er sich halt das Vorgänger-Buch kaufen ;)

Wichtige Informationen und Hintergrundgeschichten sollten organisch in die Handlung eingefügt werden. Dabei darauf achten, dass die Informationen immer aus der Perspektive der Figur erhalten werden, die am meisten davon beeinflusst wird.
Z.B. erklärt Harry Potter in Buch 2 der Reihe die Regeln für Quidditch einem neuen Schüler. Harry selbst sind die Regeln bekannt, und das Buch ist aus seiner Sicht geschrieben, daher braucht Harry selbst die Spielregeln nicht neu zu lernen. Aber die Leser sind eventuell nicht mit den Quidditchregeln vertraut oder brauchen eine Auffrischung. Einfache Lösung: Harry erklärt die Regeln in einer Szene jemand anderem.

Die Hauptfigur einer Serie wird im Laufe der Zeit viele Ereignisse durchleben und Narben und Erinnerungen mit sich tragen. All die vorangegangene Handlung früherer Bände zählt nun zur Hintergrundgeschichte der Hauptfigur und sollten in seinem Verhalten und seinen Motivationen Rechnung tragen. Hin und Wieder sollte zu den Ereignissen der vorangegangenen Bände Bezug genommen werden. Das schafft ein nostalgisches Gefühl bei den Fans und Neugierde bei neuen Lesern.

Montag, 11. Januar 2016

Samiel Award: Wir suchen den Bösewicht des Jahres!


Bewirb Dich jetzt mit 111 Worten und einer Leseprobe.

10 Antagonisten haben die Chance auf die Shortlist,

3 davon die Chance aufs Finale,

1 wird der Bösewicht des Jahres 2016.


Die Digital Publishers suchen auch dieses Jahr wieder den Bösewicht des Jahres. Dotiert ist der Preis mit 666,- Euro, berechtigt zur Einreichung sind Autoren eines Werkes, das im Jahr 2015 veröffentlicht wurde. Einsendeschluss ist der 29.02.2016. Und das Literaturkaninchen (also Meiner Einer!) sitzt in der Jury und wählt aus der Shortlist den fiesesten Fiesling!
Zeigt also her Eure böse Ader und schickt Eure Antagonisten ins Rennen um den Samiel Award.

Alle Infos sowie das Formular zum Einreichen findet ihr hier  http://samielaward.de/bewirbdich/

Das Kaninchen freut sich schon auf Eure Bösewichte :)